Da nutzt du – oder die Leute – eine Software, für die jedes Jahr ein Geldbetrag fällig wird; die Software ist also nicht kostenlos. Nun darf man erwarten, dass wenn man für ein Produkt Geld bezahlt, man auch vom Hersteller so etwas wie Support erhält.

Wenn man Support so definiert, dass es ok ist, den Kunden drei Wochen lang auf die Zusendung einiger kleinerer Dateien warten zu lassen, erst zu reagieren, nachdem der Kunde sich beschwert hat und dann noch so zu tun, als wären zwischen initialer Anfrage, Zusage zur schnellen Datenübermittlung, Beschwerde und dem letztendlichen Versand nicht drei ganze Wochen vergangen, dann ist klar warum es in Deutschland so läuft wie es nun mal läuft.

Neueste Frechheit ist, dass ich nach einer Fehlermeldung den Support frage, ob ich irgendwo Logs finde und man mir stumpf schreibt, ich solle mal im Handbuch nachlesen.

Das „Handbuch“ ist ein Gesamtwerk 273 Seiten Länge, dass davon erzählt, wie man veraltete, nicht mehr supportete Software bezieht und wie man sich seine beschissene Bastellösung zurechtklickt. Docker? Ja unbedingt, obwohl warte mal… och nee, lieber optional oder so… ach, mach mal doch lieber Einzelplatzinstallation am PC der Sekretärin, das passt dann ja schon… Windows Server? Ja klar! Version 2003 vielleicht; aber nichts, was neuer als 2016 ist. Das ist es, was in diesem sogenannten Handbuch steht!

Nun ist es nicht das erste Mal, dass ich mit diesem Unternehmen aneinanderkachel. Jedes einzelne Update der letzten Jahre hat zur Kompromittierung von Daten geführt und jedes Mal bestand der Bugfix darin, in einer ganz bestimmten Datei die im Deutschen üblichen Umlaute + ß einzufügen. Jedes verdammte Mal! Seit mehr als zwei Jahren!

Und nun bekomme ich wieder so eine „is mir eigentlich rille wat is“-Antwort und überlege, ob und wie ich darauf reagieren soll.

Ich habe mich entschieden, die Zusendung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen und, sofern existent, auch der detaillierten Nutzungsbedingungen der betroffenen Software bis zum Ende dieser Woche zu fordern.

Meiner Erfahrung nach wird sich da mit dem Arsch drauf gesetzt. Ich freue mich daher schon auf nächsten Montag, wenn ich der Geschäftsführung dieses Saftladens einen Beschwerdebrief schreibe.