Die Leiden des jungen Admins – Lernpotential

Nutzdaten auslagern

Wir merken uns, dass wir Nutzdaten immer, wirklich immer getrennt vom Produktivsystem aufbewahren! Egal was, es ist einfach nur beschissen, für jeden Mist einen Backupjob zu brauchen, nur weil man sich mal eben zum x-ten Male den Bootloader zerballert hat. Unnütz sowas, einfach nur unnütz. Dieser ganze Datenmüll, den man selber so produziert, hat doch nichts auf der Maschine verloren, die man regelmäßig über ihre Belastungsgrenze hinaus treibt. Nein.

Künftig muss ich also – witziger Weise wie zuhause – auch auf der Arbeit eine strikte, möglichst sogar räumliche Trennung von Daten und Anwendungen etablieren. Es ist ja jetzt nicht so, dass ich irgendeinen massiven Schaden verursacht hätte, ich habe diese Woche lediglich eine Hand voll Skripte und meine mehrstündige Arbeits-Musik-Playlist verloren; ist aber trotzdem nervig. Ich meine, ich war ohnehin mit dem einen oder anderen in der Konfiguration nicht zufrieden, von daher kam mir das mit dem Bootloader sehr gelegen. Im übrigen – für den Fall dass wieder irgendwelche gehirnamputierten Vollidioten hierher kommen und mit ihrem verkümmerten Resthirn versuchen, sich irgendetwas zurecht zu schwurbeln, nur um mir danach einen reindrücken zu können: Erstens gehört sowas zu meinem Job und zweitens lief das mit auf dem System installierte Windows die ganze Zeit hervorragend, war nie in Gefahr und alles, was wirklich wichtig war und ist, ist sowieso mehrfach abgesichert. Es bestand also zu keiner Zeit irgendeine Gefahr, dass man mir hätte vor den Karren scheißen können!

Es gehört ja in meinem Bereich zum guten Ton, sich regelmäßig sein System zu zerschießen. Macht Freude. Wirkliche, ehrlich nerdige Freude. Vor allem, weil man weiß, dass man sich sehenden Auges genau den Ast abgesägt hat, auf dem man gesessen hat. Aber man kann sich das händische Anlegen von mehr als 20 RDP-Shortcuts auch echt ersparen, wenn man sie einfach mal woanders lagert, als eben auf der Produktivmaschine. Auf jeden Fall läuft die Kiste jetzt wieder richtig gut, hat auch nur ne knappe Stunde gedauert, alles wieder herzurichten =)

Lehre ChatGPT

Was wir uns auch merken ist, dass Wayland zwar die Zukunft, längst nicht aber die Lösung aller Probleme ist. So ist es so, dass du dein Touchpad unter X11 einfach per Vierzeiler ein- und ausschalten kannst, unter Wayland aber deutlich mehr schreiben musst. Zusätzlich kommt noch so ein 1st-World-Problem oben drauf: Ich habe Ubuntun 24.10 im Einsatz und das ist laut https://changelogs.ubuntu.com/meta-release zum gegenwärtigen Zeitpunkt von der Möglichkeit auf die nächsthöhere Version zu aktualisieren, ausgenommen. Damit kann ich einige Tools noch nicht so einrichten, wie ich es mir vorstelle.

ChatGPT hat von mir die Aufgabe erhalten, mir xinit zu erklären und im Zusammenhang mit dem beschriebenen, vierzeiligen Skript für das Touchpad zu sehen, sowie den Umstand mit Wayland zu berücksichtigen. Was soll ich sagen, die Erklärung, wie X11 funktioniert und dass Wayland nun mal anders aufgebaut ist und entsprechend auch ganz anders arbeitet, war gut und verständlich, aber am Ende kam dann sowas wie „Installier doch mal das und das nach… ok, wird nicht gefunden… ja dann mal das und das… oh auch nich… ja…“.

Als ich dann noch den Einwand gab, dass mein release-upgrade irgendwie nicht gehen würde (ich habe ChatGPT vorher natürlich nicht verraten, dass ich die Antwort schon selbst recherchiert hatte) dann kam am Ende „Versuchs mal mit nem Downgrade, also ner Neuinstallation“. Lange Rede, kurzer Unsinn – ich habe ChatGPT dann das Ergebnis meiner eigenen Recherche mitgeteilt und die Quellen angegeben. Die KI ist lernfähig, in der Tat. Damit sie aber lernen kann, muss man ihr auch qualifiziertes Feedback geben und nicht nur einen Daumen hoch oder runter.

Unnötige Kommentare

Nicht nur in „sozialen“ Medien sind sie störend, nein auch in Codes. Ich habe mir eines meiner Standard-Skripte genommen und einfach mal alles gelöscht, was nicht unmittelbar mit der Funktion zu tun hat. Der Unterschied zwischen dem Original mit 350 Bytes und dem angepassten Skript mit 98 Bytes ist beträchtlich. Ich werde das bei künftigen Projekten im Auge behalten.

Ich fasse zusammen, was wir uns merken:
  • Nutzdaten weit weg von Produktivsystemen lagern, um unnötigen Mehraufwand, z.B. für Sicherungen, zu vermeiden
  • Selber recherchieren und ChatGPT anständiges Feedback geben, damit die KI künftig direkt besser arbeitet
  • Anstelle von Kommentaren lieber eine gesonderte Doku oder zumindest eine README anfertigen