
Schnelle Fakten
- Typ: Lakeland
- Enthaltene Rohtabake: Virginia, Burley, Kentucky
- Schnitt: Ready Rubbed
- Stärke: medium
- Aroma/Aromatisierung: 5/floral
- Charakter/Geschmack: würzig/-
- Raumnote: tolerierbar
Beschreibung
„Die Raben fliegen in Schwärmen, der Adler aber fliegt allein.“ (Friedrich Rückert)
Dieses Zitat wollen wir unserem „The Eagle“ voranstellen, denn er ist zweifelsohne ein Tabak, der in Deutschland allein auf weiter Flur ist.
Die Aromatik, die Kraft, sein unglaublich eigenständiger Ausdruck und Charakter sind unnachahmlich.
Wir sind uns sicher: Dieser Blend wird leidenschaftliche Anhänger haben. Aber auch genauso leidenschaftliche Gegner.
Dennoch, „The Eagle“ hat Vorbilder. Diese liegen in den Lakelands Nordwestenglands, wo seit Jahrhunderten Tabak verarbeitet wird und sich ein sehr, sehr eigenständiger Stil herausgebildet hat.
Er ist geprägt von hervorragender Tabakbasis, in unserem Fall vollreife Virginia Ready Rubbed-Flocken und etwas würziger Burley sowie eine winzige Portion Kentucky.
Doch seine außergewöhnliche Note bekommt der „Adler“ durch eine floral-patschuliartige Aromatisierung, die sich weder von hinten anschleicht, noch vorsichtig an die Tür klopft.
Sie steht ohne zu klopfen direkt im Raum und beansprucht die volle Aufmerksamkeit.
Die Blumigkeit, die manche an den Duft von Lavendel und Geranien erinnert, ist so typisch für Tabake im „Lakeland-Stil“.
Ohne die Tabakbasis wäre der „The Eagle“ nichts. Kein Wunder, denn bei der Entwicklung dieser Mischung wurde zuerst die „rohe“ Tabakbasis kreiert und erst als diese für gut genug befunden wurde, kam das Thema Aromatisierung auf den Plan.
Auch in der weiteren Herstellung geht der „The Eagle“ eigenständige Wege. So wird zuerst die Mischung aus Ready Rubbed Tabaken mit dem Aroma vermählt. Erst nachdem sich diese Komponenten perfekt miteinander verbunden haben, wird ein Hauch Kentucky hinzugefügt, der eine leicht rauchige Note hinterlässt.
Die Mischung wurde von vorne bis hinten nur für uns gestaltet. Selbst die Aromatisierung gab es nicht „von der Stange“, die Zutaten mussten zunächst bei Zulieferern beschafft werden. Diese gehören zu den teuersten Aromen, die jemals vom Hersteller verwendet wurden.
Der Tabakmeister (mit Leib und Seele) Thomas Nitsche hatte dennoch seine Bedenken. Wird das Aroma in den Produktionsräumen auf andere Tabake übergreifen? Die Lösung war dann, die Produktion des „The Eagle“ auf einen Freitagnachmittag zu legen, damit alles über das Wochenende ablüften kann. Außerdem mussten wir zusichern, nicht öfter als 2x im Jahr nachzubestellen.
Resultat ist ein Tabakriese, der die Herausforderung sucht. Nehmen Sie sie an?
Übrigens: Weil wir uns sicher sind, dass einige von Ihnen diesen Riesen gern häufiger in ihrer Pfeife hätten, bieten wir ihn auch in der 100 g Dose mit einem ordentlichen Preisvorteil an!
Quelle: cigarworld.de
Eigene Bewertung
★★★★☆
Persönliche Eindrücke
Ein Seenland-Blend. „Seeland“ klingt für mich zu sehr nach Neuseeland, darum finde ich „Seen“ besser, auch wenn es im Englischen ja auch der Singular und nicht der Plural ist… ach egal, es ist ein Lakeland! Geschmacklich ein Echter, aber er kommt eben aus deutschen Landen und das macht ihn für mich so besonders. In schlichter Ermangelung von Alternativen wurde hier also ein Blend kreiert, der richtig, richtig, richtig gut ist. Wenn man Kohlhase klar macht, was genau sie machen sollen, dann kann am Ende auch etwas Gutes dabei rauskommen und „The Eagle“ ist ein Paradebeispiel dafür, dass nicht nur gleich-langweilig, beliebig bis sogar richtig schlecht schmeckende Massengrütze die Hallen dieses Herstellers verlässt, sondern eben auch richtig, richtig gute Blends dort produziert werden können. Zugegeben, diese für cigarworld-Verhältnisse doch recht opulent ausgefallene Produktbeschreibung, die sich übrigens nur bei der 50-Gramm-Dose findet und auf die in der Beschreibung der 100-Gramm-Dose nur verlinkt wird – sehr gut, weiter so! – enthält mir persönlich zu viel Blahblah. Mal ganz ehrlich, diese Angst, dass etwas von ein paar Aromen, die „zu den teuersten Aromen [gehören], die jemals vom Hersteller verwendet wurden“ „auf andere Tabake übergreifen“ wird, ist in meinen Augen einfach nur Hohn. Also auf der einen Seite hat Kohlhase noch nie teurere Aromen verwendet – irgendwie ja traurig – und auf der anderen Seite hat man dort also Angst, dass etwas davon die anderen Blends beeinflussen könnte. Wieso? Die könnten doch höchstens noch davon profitieren. Es sei denn natürlich, es wären die in den gelben Dosen, die gehören ja zu den wenigen Blends aus diesem Haus, die ich nicht schon vorab für ihre mangelnde Güte verurteile. Warum? Ähm… lasst mich kurz überlegen… ach ja, weil Kohlhase die Rezepturen von Chares Rattray verwendet und nicht selbst versucht, irgendwas zu machen. Ok, „The Original Oriental“ ist auch gut, aber ansonsten weiß ich, dass der überwiegende Teil der Blends, die ich als für mangelhaft erachte, von Kohlhase ist. Aber zurück zu „The Eagle“. Er ist super. Punkt. Aus und Ende.