Handmade vs. Serienfertigung

Also an und für sich darf man ja sagen, dass es hinsichtlich der grundsätzlichen Funktionalität keinen Unterschied zwischen einer Pfeife aus Serienproduktion und einer handgemachten Pfeife gibt. Beides ist zum Rauchen da und wird auch funktionieren.

Ok, die eine oder andere Corncob vielleicht mal ausgenommen, aber die Dinger kosten eh nur wenige Euro *Zwinkersmiley*. Es gibt aber auch 🇺🇸 amerikanische Pfeifen 🇺🇸, bei deren Fertigung sehr wohl Wert auf höchste Präzision, Details und Ästhetik gelegt wurde. Hier nenne ich jetzt einfach Yeti, seine Pfeifen sind schon besonders. Ich habe selber eine Pfeife von Ron Smith und finde sie wirklich super.

🇩🇰 Dänische Pfeifen 🇩🇰 sind auch sehr schön, finde ich. Egal ob Serienpfeife oder ob handgemacht, sie sind super Rauchgeräte. Ich habe drei, eine davon ist eine Serienpfeife, die anderen sind Freehands. Alle sind super.

🇮🇹 Italienische Pfeifen 🇮🇹 allen voran Savinelli; ach, wie ich diese Marke liebe. Diese Vielfalt an Shapes, noch dazu die herrliche Auflistung aller Shapes, dass ich sie auswendig lernen kann und dann ein Modell korrekt benennen kann, wo ich es doch nur im Augenwinkel erkannt habe… schon irgendwie nerdig, aber ich mag das. Savinelli hat mich noch nie enttäuscht. Schöne, große Palette, ausgefallene Serien, nur schade, dass nicht immer jeder Shape in jeder Serie verfügbar ist (außer bei der Roma-Serie, die hat, glaub ich, nahezu jeden Shape *Zwinkersmiley*). Savinellis Freehands sind für mich, sagen wir mal interessant, aber nicht so, dass ich jetzt ständig darauf geiere, mir eine davon zu kaufen.

🇩🇪 Deutsche Pfeifen 🇩🇪; was könnte man jetzt alles aufzählen, aber bleiben wir erstmal bei Vauen. Ich mag Vauen, meine allererste Pfeife war eine Vauen und ich habe mittlerweile auch sechs Stück von ihnen. Damit bin ich aber noch lange kein Fan dieser Marke. Sie waren verfügbar, günstig, lediglich zwei von ihnen waren neu, als ich sie gekauft habe und ganz ehrlich, ich finde, dass die Raucheigenschaften zwar gut sind, die Qualität insgesamt aber stark nachgelassen hat. So habe ich einige ältere Modelle, die zwar nicht all zu stylisch aussehen, aber dafür sauber verarbeitet sind und hervorragend funktionieren. Meine McTight könnte, was ihre vollkommene Krummheit angeht, auch eine Freehand sein. Der Holm ist schief, das Mundstück muss man ebenfalls schief eindrehen, damit die Pfeife im Mund halbwegs gerade hängt und bei der Reinigung muss man schon etwas hinsehen, damit man mit dem Reiniger bis in die Tabakkammer vorstößt. Aber sie raucht sich gut, also was soll’s? Funktioniert und gut ist.

Jetzt haben wir das Glück, doch eine hübsche Anzahl an Leuten in unserem Land zu haben, die Pfeifen bauen. Und da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob man die Arbeit von Roland Kirsch bevorzugt, oder sich bei Hendrik Kroll zuhause fühlt, sich eine hübsche Pfeife aus der Hand Markus Meyers gönnt, oder auch einfach mal bei Uwe Heidrich stöbert, egal, sie und die anderen (die ich hier jetzt nicht alle aufliste) machen alle gute Pfeifen, denke ich. Die deutschen Handmades, die ich mein Eigen nennen darf – und das sind immerhin schon vier – sind alle absolut perfekt für mich.

Aber warum, wenn es doch kaum oder gar keinen Unterschied zwischen einer handgemachten und einer Pfeife aus Serienproduktion gibt, sollte man dann so viel Geld für so eine Pfeife ausgeben?

Keine Ahnung. Weil’s einem halt gefällt, würd ich sagen!

Ich habe genug Serienpfeifen für mich, jetzt suche ich nach dem Außergewöhnlichen, etwas, das es nur ein einziges Mal auf der Welt gibt, etwas, von dem man sagen kann „das ist Benny’s Pfeife!“

Kann man machen, muss man nicht, alles bleibt einem selbst überlassen. Hauptsache, man selber hat Freude daran.