aka „Rum & Maple“ aka „Der Endgegner“ aka „der absolut mieseste shice, den ich je geraucht habe“

Schnelle Fakten
- Typ: American Blend
- Enthaltene Rohtabake: Burley, Cavendish, Virginia (vom Dreck die Reste mit Rotz und Hass)
- Schnitt: Ribbon Cut (pseudo Crumble Cake)
- Stärke: mild (Level Totenkopf)
- Aroma/Aromatisierung: mild/nussig (siffig/bissig)
- Charakter/Geschmack: mild/leicht süß (wenn auch nur einmal kurz etwas zu warm geraucht, direkt verbranntes Plastik)
- Raumnote: angenehm (wenn brennende Tupperdosen gut riechen, dann ja, „angenehm“)
Beschreibung
R&M (ehemals Rum & Maple) ist wahrscheinlich einer der Tabake, die jedem Pfeifenraucher ein Begriff sind. Bisher war es mit diesem Tabak so, dass sich die Pfeifenraucher in Fans oder in Gegner aufteilten. Fans rauchten fast keinen anderen Tabak, die Gegner mieden ihn wie der Teufel das Weihwasser. Durch die Übernahme der Produktion von Mac Baren, sollten sich die Gegner diese Angelegenheit doch noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Denn viele die ihn aktuell probiert haben, sind überrascht von der Qualität. Er hat deutlich daran gewonnen, und liefert ein würzig-süßes Aroma das in der Tat an Ahornrsirup erinnert und eigentlich „immer geht“. Unbedingt probieren und Vorurteile abbauen!
Quelle: cigarworld.de
Eigene Bewertung
★☆☆☆☆
Persönliche Eindrücke
Der Endgegner. Jeder hat ihn. Manche teilen ihn. Wieder andere flüchten vor ihm. Ich stelle mich meinem alten Feind und werde ihn bezwingen. Ich bin bereit!
Also dann. Hier ist er. Der Blend der Blends; mein Endgegner. Oben habe ich schon in Klammern dahinter geschrieben, wie der Tabak für mich geschmeckt hat. Allerdings ist das aus der Zeit, bevor Mac Baren die Produktion übernommen hat. Und tatsächlich; Mac Baren hat aus Scheiße Gold gemacht!
Der alte Rum and Maple war eine Pussy auf ganzer Linie. Aromen-Siff-Soße auf Schmutz-Tabakrest-Basis. Die Hitze beim ersten Entzünden der Pfeife könnte schon zu viel sein, dass der Tabak kippt, dann nur noch nach verbranntem Plastik schmeckt und man die Pfeife eigentlich gleich wieder räumen muss. Zungenbrand vom ersten bis zum letzten Zug, neben mieser Aromatisierung, nur heiße Luft und ein See aus Kondensat im Kopf, natürlich dem kompletten Rauchkanal bis zur fast völlig gefluteten Filterkammer (wer einen geraden Shape verwendet, der ist selbst Schuld, wenn er seinen eigenen Kondensat-Cocktail saufen darf). So, das ist meine Erfahrung mit diesem Blend – absolut un(b)rauchbar!
Willkommen im Jahre des Herrn 2021! Mac Baren hat zum einen erstmal richtigen Tabak für diese Mischung verwendet! Wirklich, das ist Tabak! Sieht so aus, riecht so und schmeckt nach Burley! Ja! Burley! Ich hätte nie gedacht, dass das jemals jemand möglich macht, dass man in diesem Blend den Tabak erschmeckt, aber Mac Baren hat’s echt getan! Und nicht bloß das, nein, der Tabak riecht auch anders, nämlich nach… tja… das wird dann wohl dieses ominöse „Mac Baren Casing“ sein, von dem die Leute immer reden. Ich darf sagen, der Blend riecht nicht mehr so, wie ich ihn von vor Jahren in Erinnerung hatte, sondern eben anders, aber das macht nichts, denn was zählt, ist der Geschmack! Und ja, der ist so, dass ich hier von einer wirklich gelungenen Mischung sprechen möchte
Durchgehender, präsenter Burley-Geschmack mit dieser irgendwie süßlichen Note nebenher. Rauchbar, ja das ist er. Das Aroma ist nicht so präsent wie z.B. beim Kentucky Bird, was auf den Genuss keine negative Auswirkung hat.
Weil ich ja weiß, was mich am alten Blend gestört hat, habe ich mich nicht gescheut, direkt auf die Schwachpunkte einzugehen: Platzbedarf und Wärmeentwicklung. Also habe ich die erste Füllung aus einer Corn Cob und die zweite aus meiner Morta geraucht (weitere Läufe werden folgen). Zum Platzbedarf – ich stopfe meine Pfeife schon lange nicht mehr strikt nach der 3×3-Methode, sondern einfach irgendwie so, dass es mir passt. Ich komme gut damit zurecht und auch dieser „neue“ Blend nimmt das gut an und bedankt sich bei mir damit, dass er nicht übergequollen ist und mir nicht die Pfeife mit Kondensat geflutet hat. Stattdessen konnte ich sowohl die Corn Cob, als auch die Morta gut durchrauchen. Kommen wir zu Punkt 2 – Temperatur; und ja, er wird schnell heiß. So schnell, wie er sich aber aufheizt, so schnell habe ich ihn aber auch wieder abkühlen können und das Interessanteste ist: er ist nicht gekippt! Kein verbranntes Plastik, nur kurz ein wenig „Huch-ich-werd-grade-ein-wenig-warm“ und danach ging’s problemlos weiter bis zum Ende der Füllung. Die Raumnote ist angenehm, da gibt es nichts dran auszusetzen. Sehr fein, wirklich.
Nichtsdestotrotz ist R and M ein aromatisierter Tabak und damit steht er bei mir grundsätzlich nicht so hoch im Kurs, wie es ein naturnaher Blend tut. Aber der Blend ist ein guter (geworden), ja dat isser! Kann man gut zum morgendlichen Kaffee oder auch prima als gewöhnlichen All-Day genießen. Die furchbaren Macken aus der made-in-Krautländ-Planta-Zeit scheinen überwunden zu sein. Cigarworld hatte recht: Es ist lohnenswert, diesem Blend heute eine zweite Chance zu geben, wenn man ihn von früher her noch fürchtete.
F: Kann man R and M jetzt grundsätzlich kaufen? A: Ja, kann man.
F: Sollte man den zwingend mal probiert haben? A: Joar… nö.
F: Wie sieht’s mit der Anfängereignung aus? A: Ist gegeben, Feuer frei! =)